Die Geisttaufe durch Paulus an Schülern des Johannes

In Apostelgeschichte 19,1-7 wird berichtet, wie Paulus in Ephesus auf Schüler des Johannes trifft, die bisher nur die Wassertaufe des Johannes erfahren haben. Es wird beschrieben, dass bei der Handauflegung durch Paulus Geistesgaben (Zungenrede, Prophetie) sichtbar werden. Es ist nicht eindeutig zu sagen, ob die Taufe in Vers 5 eine Wassertaufe auf den Namen des Herrn Jesus ist, während Vers 6 eine Geisttaufe beschreibt, oder ob Vers 6 eine geistliche Erfahrung umschreibt, die den Vollzug der Taufe aus Vers 5 darstellt. In 10,48 kann mit der „Taufe im Namen Jesu Christi“ nur die Wassertaufe gemeint sein, da das Geschenk des Geistes bereits empfangen ist. Es ist wohl so, dass auch hier nochmals eine Wassertaufe stattfand, zu der aber die Geisttaufe (gekennzeichnet mit Zungenrede und Prophetie) isoliert gesehen darf und nicht als Bestandteil der Wassertaufe. In der Gegenwart ist es ja so, dass die Theorie, die Geisttaufe ist ein fester Bestandteil der Wassertaufe, auch auf die Säuglingstaufe bezogen wird. Die Säuglingstaufe hat erst im Laufe der Kirchengeschichte ihren Siegeszug angetreten, während es in den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung manchmal so war, dass die Wassertaufe möglichst weit nach hinten verschoben wurde, damit nach dem Abwaschen der Sünde durch die Taufe keine Verunreinigung mehr bis zum Tod eintrat. So hat sich Kaiser Konstantin erst auf dem Totenbett taufen lassen. Sicherlich wird der Täufer nicht versäumt haben, ihm die Hand aufzulegen, ob er aber damit die Geisttaufe empfangen hat, wage ich nicht zu beurteilen. Die Trennung von Wassertaufe und Geisttaufe bei den Ephesusjüngern ist nach meiner Auffassung gegeben, aber der Text ist nicht so eindeutig wie Apostelgeschichte 10,44-48 auf der übergeordneten Seite. Die Handauflegung des Paulus kann auch als Teil der Wassertaufe interpretiert werden - sie muss es aber nicht.

Der Text:

(1) Es geschah aber, als Apollos in Korinth war, dass Paulus durch das Hochland zog und nach Ephesus kam und einige Schüler fand. (2) Zu denen sprach er: Habt ihr den Heiligen Geist empfangen, als ihr glaubend wurdet? Sie sprachen zu ihm: Wir haben noch nicht einmal gehört, dass es einen Heiligen Geist gibt. (3) Und er fragte sie: Worauf seid ihr denn getauft? Sie antworteten: Auf die Taufe des Johannes hin. (4) Paulus aber sprach: Johannes hat getauft eine Taufe zur Umkehr und dem Volk gesagt, sie werden an den glauben, der nach ihm kommen werde, nämlich an Jesus. (5) Als sie das hörten, ließen sie sich taufen auf den Namen des Herrn Jesus. (6) Und als Paulus die Hände auf sie legte, kam der Heilige Geist auf sie, und sie redeten in Zungen und weissagten. (7) Es waren aber zusammen etwa zwölf Männer.

(1) Ἐγένετο δὲ ἐν τῷ τὸν Ἀπολλῶ εἶναι ἐν Κορίνθῳ Παῦλον διελθόντα τὰ ἀνωτερικὰ μέρη [κατ]ελθεῖν εἰς Ἔφεσον καὶ εὑρεῖν τινας μαθητὰς (2) εἶπέν τε πρὸς αὐτούς• εἰ πνεῦμα ἅγιον ἐλάβετε πιστεύσαντες; οἱ δὲ πρὸς αὐτόν• ἀλλʼ οὐδʼ εἰ πνεῦμα ἅγιον ἔστιν ἠκούσαμεν. (3) εἶπέν τε• εἰς τί οὖν ἐβαπτίσθητε; οἱ δὲ εἶπαν• εἰς τὸ Ἰωάννου βάπτισμα. (4) εἶπεν δὲ Παῦλος• Ἰωάννης ἐβάπτισεν βάπτισμα μετανοίας τῷ λαῷ λέγων εἰς τὸν ἐρχόμενον μετʼ αὐτὸν ἵνα πιστεύσωσιν, τοῦτʼ ἔστιν εἰς τὸν Ἰησοῦν. (5) ἀκούσαντες δὲ ἐβαπτίσθησαν εἰς τὸ ὄνομα τοῦ κυρίου Ἰησοῦ, (6) καὶ ἐπιθέντος αὐτοῖς τοῦ Παύλου [τὰς] χεῖρας ἦλθε τὸ πνεῦμα τὸ ἅγιον ἐπʼ αὐτούς, ἐλάλουν τε γλώσσαις καὶ ἐπροφήτευον. (7) ἦσαν δὲ οἱ πάντες ἄνδρες ὡσεὶ δώδεκα.



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